Inhalt
1. Was sind Kieferschmerzen?
2. Was verursacht Kieferschmerzen?
3. Was ist eine Kiefergelenksstörung (TMJ/TMG)?
4. Wie erkennt man eine Kiefergelenksstörung TMJ?
5. Wann sollte man mit Kieferschmerzen zum Arzt gehen?
6. Wie werden Kieferschmerzen behandelt?
7. Kann Stress Kieferschmerzen verursachen?
1. Was sind Kieferschmerzen?
Kieferschmerzen sind Schmerzen oder Beschwerden im Bereich des Ober- oder Unterkiefers.
Sie können durch verschiedene Ursachen entstehen, wie zum Beispiel Zahnprobleme, Muskelverspannungen, Kiefergelenksstörungen oder Entzündungen. Die Schmerzen können plötzlich auftreten oder chronisch sein und das Kauen, Sprechen oder Öffnen des Mundes beeinträchtigen.
2. Was verursacht Kieferschmerzen?
Kurze Antwort
Kieferschmerzen werden verursacht durch Zahnprobleme, Kiefergelenksstörungen (z. B. CMD/TMJ), Muskelverspannungen durch Stress oder Zähneknirschen, Verletzungen, Entzündungen oder seltene systemische Erkrankungen.
Kieferschmerzen können durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:
- Zahnprobleme: Karies, Zahninfektionen, Weisheitszahnentzündungen
- Kiefergelenksstörungen (TMJ/TMG): Fehlfunktionen oder Schäden im Kiefergelenk.
- Muskelverspannungen: Durch Stress, Zähneknirschen oder Fehlbelastung.
- Verletzungen: Prellungen, Brüche oder andere Traumata am Kiefer.
- Entzündungen: Nebenhöhlenentzündungen oder andere Infektionen.
- Andere Ursachen: Nervenerkrankungen oder Herzprobleme können ebenfalls Schmerzen im Kieferbereich verursachen.
Die genaue Ursache sollte durch einen Arzt oder Zahnarzt abgeklärt werden.
3. Was ist eine Kiefergelenksstörung (TMJ/TMG)?
Eine Kiefergelenksstörung, auch als TMJ (Temporomandibulargelenk, englisch) oder TMG (Temporomandibulargelenk, deutsch) bezeichnet, ist eine Funktionsstörung des Kiefergelenks und der umliegenden Muskulatur. Das Kiefergelenk verbindet den Unterkiefer mit dem Schädel und ermöglicht das Öffnen, Schließen und Bewegen des Mundes.
Bei einer Kiefergelenksstörung treten häufig Symptome wie Schmerzen im Kiefer- oder Gesichtbereich, Knacken oder Reiben im Gelenk, eingeschränkte Beweglichkeit des Kiefers und Muskelverspannungen auf. Ursachen sind oft Muskelverspannungen, Fehlbelastungen, Zähneknirschen (Bruxismus), Stress oder Verletzungen.
Die Behandlung umfasst meist Physiotherapie, Schienentherapie, Schmerzmittel und Entspannungsübungen. In seltenen Fällen sind weitergehende Maßnahmen nötig.
4. Wie erkennt man eine Kiefergelenksstörung TMJ?
Typische Anzeichen einer Kiefergelenksstörung TMJ sind:
- Schmerzen im Kiefergelenk oder um den Kiefer herum
- Knacken, Reiben oder andere Geräusche beim Öffnen oder Schließen des Mundes
- Eingeschränkte oder schmerzhafte Mundöffnung
- Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Ohrenschmerzen ohne andere erkennbare Ursache
- Verspannungen der Gesichtsmuskulatur
- Zähneknirschen oder Pressen, besonders nachts
Eine genaue Diagnose stellt ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde meist durch Untersuchung und gegebenenfalls bildgebende Verfahren.
5. Wann sollte man mit Kieferschmerzen zum Arzt gehen?
- Wenn die Schmerzen länger als wenige Tage anhalten
- Bei starken oder plötzlich auftretenden Schmerzen
- Wenn Schwellungen, Rötungen oder Fieber auftreten
- Bei Einschränkungen der Mundöffnung oder Kieferbeweglichkeit
- Wenn die Schmerzen nach einem Unfall oder Trauma auftreten
- Bei wiederkehrenden oder chronischen Kieferschmerzen
- Wenn Begleitsymptome wie Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen oder Schluckbeschwerden vorhanden sind
In solchen Fällen ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, um die Ursache abzuklären und eine passende Behandlung einzuleiten.
6. Wie werden Kieferschmerzen behandelt?
Kurze Antwort
Durch regelmäßige Zahnarzt- und Kieferkontrollen, Stress- und Bruxismusmanagement (z. B. Entspannungstechniken, nächtliche Aufbissschiene bei Zähneknirschen), gute Körperhaltung und Vermeidung übermäßiger Kaubelastung lassen sich Kieferschmerzen vorbeugen.
Die Behandlung von Kieferschmerzen richtet sich nach der Ursache und kann folgende Maßnahmen umfassen:
- Medikamente: Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen) und entzündungshemmende Mittel zur Linderung der Schmerzen und Entzündungen
- Physiotherapie: Übungen zur Entspannung und Kräftigung der Kiefermuskulatur
- Schienentherapie: Aufbissschienen bei Zähneknirschen oder Kiefergelenksproblemen (TMJ)
- Stressbewältigung: Entspannungstechniken und Stressabbau, da Stress häufig Muskelverspannungen verstärkt
- Zahnarztbehandlung: Behandlung von Zahnproblemen wie Karies oder Infektionen
- In seltenen Fällen: Operative Eingriffe bei schwerwiegenden Kiefergelenksstörungen
Eine frühzeitige Diagnose und individuell angepasste Therapie verbessern die Heilungschancen deutlich.
7. Kann Stress Kieferschmerzen verursachen?
Ja, Stress kann Kieferschmerzen auslösen oder verstärken. Unter Stress neigen viele Menschen dazu, unbewusst die Zähne zusammenzubeißen oder zu knirschen (Bruxismus). Das führt zu Verspannungen und Überlastung der Kiefermuskulatur sowie zu Beschwerden im Kiefergelenk.
Außerdem kann Stress die Schmerzempfindlichkeit erhöhen, sodass Schmerzen intensiver wahrgenommen werden. Entspannungstechniken und Stressmanagement können deshalb helfen, Kieferschmerzen zu reduzieren.